Dissoziativer Stupor – Symptome, Ursachen, Therapie

Dissoziativer Stupor
Der dissoziative Stupor ist eine psychische Erkrankung, bei der Betroffene psychisch und motorisch erstarren und gar nicht oder nur minimal auf Umweltreize reagieren. Die Krankheit gehört zur Gruppe der dissoziativen Störungen. Der dissoziative Stupor kann auch als Symptom einer anderen dissoziativen Erkrankung auftreten (z.B. DIS, NNBDS).

Krankheitsbild und Symptome des dissoziativen Stupors

Der Begriff Stupor (lateinisch: „Erstarrung“) steht für einen Zustand, stärkster Antriebsminderung. Der dissoziative Stupor ist in der ICD-10 als dissoziative Störung unter dem Code F44.2 vorzufinden.

Vom dissoziativen Stupor Betroffene reagieren gar nicht oder nur minimal auf Umweltreize wie Licht, Geräusche oder Berührung. Willkürliche Bewegungen fehlen oder sind fast nicht wahrnehmbar. Die Betroffenen sind verstummt oder in ihren Kommunikationsmöglichkeiten zumindest sehr stark eingeschränkt.

Obwohl es manchmal für Außenstehende so wirken mag, sind Betroffene nicht bewusstlos und auch nicht am Schlafen. Der normale Muskeltonus, die aufrechte Haltung und die Atmung sind erhalten (teilweise auch eingeschränkte Augenbewegungen).

Ursachen

Der dissoziative Stupor ist psychogen verursacht, d.h. es liegen keine körperlichen Gründe vor. Ursachen für einen dissoziativen Stupor sind in der Regel vorausgegangene traumatische Erlebnisse oder sehr stark belastende Probleme (v.a. interpersonale oder soziale).

Therapie

Die Therapie des dissoziativen Stupors sollte durch Fachleute erfolgen, welche über ausreichende Erfahrungen in der Behandlung von dissoziativen Störungen verfügen.

Für die Therapie des dissoziativen Stupors ist eine ruhige und reizarme Atmosphäre empfehlenswert. Wenn Betroffene während der Therapie in stuporöse Zustände geraten, sollte der Therapeut dem Betroffenen zugewandt bleiben und diesen regelmäßig und freundlich Ansprechen. Berührungen können unterstützend und beruhigend wirken.

Differenzialdiagnostik

Es existieren andere Erkrankungen, bei denen Stupor-Zustände auftreten können. Aus diesem Grund ist eine Differenzialdiagnostik erforderlich. Vor allem die folgenden stuporösen Zustände sind dabei zu berücksichtigen:

  • Depressiver Stupor: Ein depressiver Stupor kann bei Betroffenen von schweren Depressionen auftreten. Er entwickelt sich meist schleichend und deutlich langsamer als der dissoziative Stupor. Die Betroffenen wirken stark antriebsgehemmt und resigniert. Trotz der starken Antriebshemmung besteht oft hohe Suizidgefahr.
  • Katatoner Stupor: Der katatone Stupor tritt im Rahmen schizophrener Psychosen auf. Die Muskelspannung der Betroffenen ist stark erhöht. Oft geht der katatone Stupor mit Katalepsie einher, bei der Körperhaltungen überdurchschnittlich lange beibehalten werden.
  • Manischer Stupor: Der manische Stupor tritt im Rahmen einer Manie oder einer manischen Episode einer bipolaren affektiven Störung auf. Meistens sind die Betroffenen in fröhlicher Stimmung, jedoch in der Bewegung, im Denken und im Sprechen gehemmt.
  • Organisch bedingter Stupor: z.B. durch Hirnhautentzündung, Tumore, Demenz.
  • Medikamenten-/ toxisch-bedingter Stupor: Ein Stupor kann auch durch Medikamente oder andere Substanzen verursacht werden. Dieser kann zum Beispiel als sehr seltene, jedoch lebensbedrohliche Nebenwirkung von Psychopharmaka auftreten (malignes neuroleptisches Syndrom).
Dissoziativer Stupor (Symptome, Ursachen, Diagnostik, Therapie) - posttraumatische-belastungsstörung.com

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